Bin zurück vom Kurztrip nach Jyväskylä. Eine Studentenstadt in Mittelfinnland mit rund 130000 Einwohnern, sagt Wikipedia. Hab mich am Freitag Abend nach der Arbeit in den Zug gesetzt und nach anderthalb Stunden war ich da. Julia und ich haben zusammen in Annikas Studentenbude geschlafen. Julia ist eine österreichische Freiwillige und kennt die Annika, weil sie Germanistikstudentin ist und mal für ein Jahr in Innsbruck war. Wobei kennen eigentlich auch maßlos übertrieben ist, da sie sich vorher noch nie gesehen und nur über drei Ecken mal voneinander gehört hatten. Aber Annika ist ein echtes Goldstück und spricht so fehler- und akzentfrei Deutsch, dass man echt überrascht ist, wenn sie mit Freunden auf einmal anfängt finnisch zu sprechen.
Lisa
Freitag Abend waren wir alle ordentlich im Eimer, haben bei mehreren Tassen Glögi (finnischer Glühwein) aber noch stundenlang gequatscht. Samstag Morgen musste Annika in die Uni und so sind Julia und ich ein wenig durch die Stadt gebummelt. Da gabs erwartunsgemäß außer Kirche, See und Campus nicht wirklich viel zu sehen. Aber trotzdem nett. Abends haben wir noch lecker gekocht, einen wunderschönen
irischen Film geschaut, noch mehr Glühwein getrunken und sind dann zur happy hour ins 'Sohvi' (Bier und Cider für 2 Euro), wo wir uns mit Ruben, EVS aus Italien, und seinem komischen Hippimitbewohner getroffen haben. Dieser hat uns dann auf eine Studentenelektroparty verschleppt, auf der er dann ganz plötzlich verschwand und erst kurz vor drei zum obligatorischen Lichterflackern wieder aufgetaucht ist. Das ist in Finnland nämlich so: abhängig von Bar oder Club ist gegen halb drei oder vier Schicht im Schacht. Als Zeichen für das nahende Ende gehen dann meistens die Lichter kurz an und wieder aus und dann hat man eine halbe Stunde Zeit sein Glas zu leeren, seine Klamotten von der Garderobe abzuholen und sich auf den Nachhauseweg zu machen. Und immer wenn ich sage, dass es das in Deutschland nicht gibt, ernte ich von finnischer Seite nur verwirrte Blicke und die Frage wann denn dann in Deutschland der Laden dicht macht, wenn jeder solange bleiben darf wie er möchte. :)
Heute Mittag hab
en wir dann noch kurz das Miniskigebiet in Jyväskylä angeschaut und kurz nach dem Dunkelwerden um vier hab ich mich dann wieder in den Zug nach Hause gesetzt, wo ich dann mit meiner estnischen Ersatzfamilie wie jeden Sonntag im Kino war. Da läuft nämlich gerade eine europäische Filmreihe vom Goetheinstitut.
...noch 29 Tage bis zum Heimaturlaub!
Seid wie immer lieb gedrückt.
Lisa
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen