Samstag, 22. Mai 2010

Kevät Sirkus
































































































Dieses Wochenende führen wir endlich die Spring Show auf, mit allen 300 Kindern unserer Zirkusschule für die Tiia das Script geschrieben und auch Regie geführt hat. Monatelang hat sie hier zu Hause überlegt, Musiken angehört und Nummern geschrieben. Und auch ich habe in den letzten Wochen Kostüme genäht und mit den Kindern die Nummern geprobt. Und Kassu hat ohne Ende Requisiten gebaut. Unter anderem ein riesiges Piratenschif, schaut toll aus.
Heute waren die ersten beiden Aufführungen, morgen kommen die letzten beiden und dann wars das. Der Zirkus geht in die Sommerpause und die Kinder haben Zirkusferien. Heute gabs sogar Zeugnisse. Für mich heißt das, dass ich mich heute schon von ein paar Kindern verabschieden musste, die heute erst realisiert hatten, dass ich im Herbst, wenn das neue Jahr anfängt, nicht mehr da sein werde. Der Abschied war für finnische Verhältnisse erstaunlich herzlich (ein paar Mädels hätten mich fast erdrückt) und tränenreich. Und mich hat mal wieder erstaunt wie sehr mich die Kinder doch mochten, obwohl ich am Anfang kein einziges Wort mit ihnen wechseln konnte.
Morgen gehts dann auf in Runde zwei, mit noch mehr traurigen Abschieden und danach geht es nach sechs langen Monaten endlich mal wieder für eine Woche nach Hause zum Unis anschauen.

Im Juni geht es dann noch einmal vier Wochen für die Zirkussommerferienlager zurück nach Finnland. Mit ganz neuen Kindern, die vorher noch nie im Zirkus waren. Das wird auch spannend, ich freu mich drauf.

Wochenende in Kaustinen
























































Letztes Wochenende hatte Julia Geburtstag und ich habe sie in Kaustinen besucht. Hin bin ich Freitag Abend mit dem Bus gefahren. Hat fünf Stunden gedauert, weil wir die ganze Zeit Landstraße gefahren sind. Da sieht man dann mal, dass Finnland unglaublicherweise anscheinend wirklich nur aus Birken, Kiefern und Seen besteht. Als ich mich gegenüber Julia total drüber aufgeregt hab, hat sie mich erstmal aufgeklärt, dass es hier außer auf der Strecke Helsinki-Tampere gar keine Autobahnen gibt!
Aber dann endlich in Kaustinen angekommen (welches mich von der Größe her doch sehr an mein beschauliches Basdorf erinnert hat), war es einfach ein traumhaftes Wochenende. Denn mit mir war mit Temperaturen von knapp dreißig Grad auf einmal auch der Sommer da. Julia ist vor Kurzem in ein Mökki (typisches finnisches Sommerhäuschen) umgezogen, das auf einem Campingplatz nahe eines Flusses steht. So haben wir Lagerfeuer gemacht, waren in der Holzofensauna am und danach im Fluss, haben Geburtstagsblaubeermuffins gebacken, waren mit dem Hund (Salmiakki) einer befreundeten Familie spazieren und wurden von ihnen danach noch spontan zum Abendessen eingeladen.
Und es wird einfach mal schon jetzt nichtmehr dunkel. Der Sonnenuntergang dauert bis ein Uhr Nachts, danach ist der Himmel eine Weile in ein atemberaubendes türkisgrün getaucht und ab 2.30 Uhr geht die Sonne dann auch schonwieder auf. Traumhaft schön.

Training April/Mai




















1. Mai - Vappu


Der erste Mai heißt in Finnland Vappu, ist Tag der Studenten und hat hierzulande in erste Line mit viel viel Alkohol und guter Laune, als mit Steine schmeißen zu tun. Alle Studenten ziehen an den Tagen rund um den ersten Mai ihre komischen bunten Overalls (Haalarit) an, picknicken im Park, gehen abends feiern und sind einfach nur tierisch blau und super gelaunt.

Ich habe das Vappuwochenende bei Judith in Helsinki verbracht, wo wir am Freitag zuerst tanzen waren und am Samstag dann ganz gemütlich mit ihren Studenten im Wohnheim angegrillt haben. Abends haben wir beiden uns einen Tatort angeschaut und ich hab gemerkt wie sehr mir so ein gemütlicher Tatort-Sonntagabend doch fehlt. War schön.

Ostern auf Åland - Pääsiäinen Ahvenenmaalla












An Ostern bin ich zuerst mit dem Zug nach Turku und von dort aus mit der Fähre nach Åland (finnisch: Ahvenanmaa) gefahren, um dort die Kamala aus Azerbaijan, die dort in einer Friedensorganisation ihren Freiwilligendienst macht, zu besuchen.

Åland, das ist die große Insel zwischen Finnland und Schweden inmitten von über 6000 kleinen Schären. Einfach wunderschön, da so langsam mit der Fähre hindurch zu schippern. Sie ist als eine Provinz Finnlands weitesgehend autonom und Schwedisch ist die einzige Amtssprache.

Eigentlich dachte ich ja, dass wir an Ostern schon fast baden können, aber nix da. In der Ostsee schwammen noch fette Eisschollen und geschneit hats auch. Trotzdem waren es ein paar wunderschöne freie Tage in Mariehamn. Und Julia, die zuvor ein paar Freunde in Stockholm besucht hatte, kam auf dem Rückweg auch noch vorbei.